Liebe Forscher:in

Inwiefern beeinflusst die digitale Vernetzung die Erfahrungen und Herausforderungen von Menschen, die migrieren, und wie kann die Technologie zur Verbesserung ihrer Integration beitragen?

Liebe Grüsse

Jerakson Jesuthasan

Die Digitalisierung beeinflusst den gesamten Migrationsprozess vom Entscheid zu migrieren bis hin zur Integration. 

Menschen entscheiden sich zu migrieren, weil sie sich ein besseres Leben als bislang erhoffen (Wohlstand, Freiheit, Sicherheit, etc.). Sie sind der Überzeugung, dass es an bestimmten Orten besser ist und diese Überzeugung fällt nicht vom Himmel. Lange waren es vor allem Familienmitglieder, Bekannte und Freunde, die Informationen über andere Länder brachten, dann Radio, Fernsehen, Bücher etc. Heute können Menschen über digitale Medien einen viel detaillierteren und direkteren Einblick in andere Gesellschaften bekommen. Das verändert auch die Entscheide. 

Häufig werden digitale Inhalte von Menschen im Zielland konsumiert, die einen ähnlichen kulturellen Hintergrund haben. Das liegt schon an der Sprache. Das heisst, die Vorstellung der bereits migrierten Leute prägt die Migrationsentscheide der nächsten stark. Sogenannte migrantische "Diasporas" spielen durch die sozialen Medien für Migrationsentscheide eine immer wichtige Rolle. 

Gleichzeitig prägen die über soziale Medien geteilten Informationen auch die individuellen Integrationsvorstellungen und Integrationswege der Leute, die neu ankommen – mit guten aber auch problematischen Konsequenzen. Die Informationen können dabei helfen sich zu integrieren, weil Neuankommende auf Erfahrungen anderer zurückgreifen können. Sie können aber auch dazu führen, dass Vorurteile verstärkt und reproduziert werden, welche die Integration erschweren (etwa, dass Schweizer alles Rassisten seien oder so ). 

Kurzum die Digitalisierung prägt die Migration wie alle anderen Bereiche der Gesellschaft und auch hier sind die Folgen vielschichtig und ambivalent, voll Chancen und Risiken. 

Man kann noch viel mehr dazu sagen, aber jetzt muss ich meine "eigentliche" Arbeit an der Uni weitermachen ...

Ich hoffe, es hat geholfen.

Herzlich, Kijan